Donnerstag, 26. Januar 2017

14. Drei heilige noble Kinder (Das Leben der heiligen Sofia)

14. Drei heilige noble Kinder 

(Das Leben der heiligen Sofia)

 
Als Hadrian (117 n.Chr. – 138 n.Chr.) der Kaiser von Rom war, lebte in einer italienischen Stadt eine junge wohlhabende, christliche noble Frau, die Sofia genannt wurde.
Sie hatte ihren Mann früh verloren und lebte alleine, zusammen mit ihren drei wunderschönen Töchtern, Pisti (Glaube), die 12 Jahre alt war, Elpida (Hoffnung), die 10 Jahre alt war und Agapi (Liebe), die gerade 9 Jahre alt war. Alle drei Mädchen glänzten vor Schönheit, aber nicht nur mit ihrem Leib, sondern vor allem mit ihren vielen, gefühlsbeladenen und  geistigen Gaben. 
Sophia war als Mutter ein Beispiel zum Nachahmen. Sie war gütig gesinnt, bescheiden, demütig, mit feuriger Liebe zu Christus in ihrem Herzen, aber auch unglaublich mitfühlend für alle armen und leidenden Mitmenschen.                                                                                                              
Sie versuchte durch ihr Beispiel ihren Kindern ein tugendhaftes Leben beizubringen. Das heißt, nämlich alles zu lieben, was gut ist und Gott gefällt, und ihre Seele mit Tugenden und göttlichen Gaben schmücken. Sie lehrte sie, alles zu vermeiden, was das weiße Gewand ihrer Seele verunreinigen könnte, welches sie trugen, als  sie Christen wurden. Viele Male, wenn ihre Kinder unter dem süßen mütterlichen Klang ihrer Erzählungen der Geschichten aus dem Leben Jesu Christi einschliefen, kniete sich die bescheidene Sophia neben das Bett und ließ das feurige Gebet ihres Herzens zum Thron ihres geliebten Königs  Jesus Christus emporsteigen. Sie bat Ihn, ihre Kinder zum Guten und der Tugend zu führen und sie vor allen Übeln zu beschützen.
Ihr Zuhause war eine Werkstätte der Liebe. In ihrer Freizeit stickten, nähten und strickten sie warme Kleidung für die Armen in ihrer Umgebung. Ihr guter Ruf war überall in Umlauf gebracht worden und alle lobten sie für ihre guten Taten, aber auch für das heilige Leben, welches ein schreckliches Zerwürfnis innerhalb des sündigen und heidnischen Lebens der damaligen Zeit war.  
Zu dieser Zeit durchlebte die Kirche Christi eine der blutigsten, aber auch der beherzigsten Momente in ihrer Geschichte. Unzählige Christen schrieben mit ihrem Blut berührende Seiten der Liebe für den gekreuzigten Jesus und Seiner frohen Botschaft.
Sophia war gezwungen, das Städtchen zu verlassen in dem sie bis dahin lebten, um gemeinsam mit ihren drei Töchtern in der angesehenen Hauptstadt Italiens, dem glorreichen Rom zu wohnen. Dort war die christliche Gemeinde sehr groß und kräftig und sie könnte mit ihren Mädchen Schutz und Hilfe in jeder Situation ihres Lebens finden.
Und dort dauerte es nicht lange, bis sich überall der Ruf ihrer Tugend und der guten Taten ausbreitete. Jeder sprach über die vier Engel, die in ihre Stadt gezogen sind. Viele Heiden, die ihr tugendhaftes Leben sahen, waren vom neuen Glauben des wahren Gott bezaubert und waren Christen geworden.
Dies, jedoch gefiel dem gottlosen Aufseher der Stadt, Antiochus, nicht und klagte sie beim Kaiser als Christen und Beleidiger ihrer heidnischen Götter an. So wurde Sophia zusammen mit ihren drei Töchtern eines Tages verhaftet, um sich  vor dem römischen Richter zu  entschuldigen. 
„Ich wurde darüber informiert, edle Frau, dass Sie und Ihre drei Töchter zu  den Reihen der Christen gehören. Ich will es nicht glauben...“
„Glauben Sie es“, antwortete Sophia ruhig. Meine Töchter und ich sind Christen.“
Ist Ihnen bewusst, dass Sie und Ihre Töchter mit harter Folter und dem Tod konfrontiert werden, wenn Sie Ihren dummen Glauben nicht verweigern? Sie können über sich selbst verfügen wie Sie mögen, aber tun Ihnen Ihre wunderschönen Töchter nicht leid, die ihr Leben verlassen werden noch bevor sie sich daran erfreuen können? Ich gebe Ihnen drei Tage Frist zum Nachdenken. Bis dahin schicke ich sie alle vier in das Haus einer noblen Frau, der Palladias, um dort unter Vorbehalt zu wohnen.“
Der gottlose Richter erhoffte sich, dass die Götzendienerin Palladias durch ihre weibliche List, Sophia und ihre Kinder davon abhalten könnte.
Vergeblich versuchte Palladias einmal die Mutter und ein andermal die Töchter davon abzubringen. Vergeblich versprach sie ihnen verschiedene Geschenke und lobte die Freuden dieses Lebens. Diese drei Tage waren eine Qual für Sofia. Der Gedanke, dass ihre Kinder verängstigt werden und Christus verleugnen könnten, erschreckte sie. Darum schickte sie ein glühendes Gebet zum Himmel hinauf, damit Christus ihre Kinder stärke, um Ihn mutig zu bekennen.
Nach drei Tagen wurden die vier wieder vor das  Gericht geführt. Der Richter versuchte sie zu erschrecken:
Wenn ihr Christus nicht verweigert, dann werden sich eure schönen, zarten Gesichter mit Wunden füllen und euer Körper entstellt werden. Habt Mitleid mit euch selbst.“ 
Wir werden unseren Herrn nicht leugnen, erwiderten sie einstimmig. Wir werden lieber sterben, als Christus zu verleugnen, sagte Sophia. Die gleichen Worte wiederholten auch die drei Mädchen friedlich.
„Und wie werdet ihr der Marter standhalten? Seht hier! Diese Werkzeuge reißen eure Leiber auf, die anderen brechen eure Knochen. Denkt mal nach, was mit euch passiert!“
„Wir lieben Christus mehr als alles andere“, verkündeten sie.
Wütend ordnete dann der Richter an, die Folter zu beginnen. Sie fesselten Sophia auf einen Stuhl, um die Folter der Mädchen mit ansehen zu müssen und begannen mit der ältesten Tochter. Sie zogen Pisti aus und begannen, mit barbarischer Rücksichtslosigkeit, sie mit einem Stock zu schlagen. Und während die Folterknechte sich nacheinander vor Müdigkeit abwechselten, betete unsere Heilige ruhig und ohne Schmerzen, mit der ganzen Kraft ihres Herzens zu ihrem geliebten Jesus. Nach der Auspeitschung fingen sie an den zarten Körper mit scharfen Messern zu zerreißen. Als sie ihr die Brüste abschnitten, lief anstatt Blut, Milch!
„Verneine  Christus, dann wirst du gerettet werden“, rief der Richter.
„Ich liebe Christus und werde Ihn nicht leugnen“, antwortete sie.
Während ihr Körper voller Wunden und Blut war, setzten sie sie aufrecht und begannen erneut sie zu peitschen. Inzwischen hatte sich ein großer Bratrost vom staken Feuer erhitzt. Darauf legten sie den Leib der tapferen Pisti. Aber auch das Feuer konnte dem jungen Mädchen nichts  anhaben. Unsichtbare Engel waren stets bei ihr und unterstützten und halfen ihr, dass sie keine Schmerzen erlitt. Viele Heiden, die durch dieses Wunder die Kraft des christlichen Glaubens sahen, wurden Christen. Das irritierte den gottlosen Richter, der sofort anordnete, sie zu enthaupten.
Beim Hören dieser Entscheidung sprang Pisti vor Freude. Ein heller Glanz kam aus ihrem schönen Gesicht und mit einer Stimme, die vor Aufregung erbebte, sagte sie:
„Ich sehe den Himmel offen, voller Engel und Christus, der mich einlädt! Mein Jesus, ich liebe dich!“
Dann beugte sie den Kopf, um den Tod durch das Schwert hinzunehmen.
„Also“,  fragte der raue Richter, bereut ihr etwa?“
Fahren Sie mit ihrer schreckliche Arbeit fort, “ sagte Sophia, „keine von uns wird Christus verleugnen.“
Die gleiche Folter wiederholten sie bei Elpida, der zweiten Tochter. Nachdem sie sie gnadenlos ausgepeitscht haben, legten sie sie auf den glühenden Bratrost, um sie zu verbrennen. Das Feuer aber erlosch und Elpida blieb heil. Danach warfen sie sie in ein offenes Feuer um vollständig zu verbrennen. Aber das Feuer machte ihr nichts aus. Engel standen ihr bei und verwandelten das Feuer zu Tau. Danach hängten sie sie an ihren Haaren an einen Baum und zerrissen ihren Körper mit Eisennägeln. Aus ihren Wunden, jedoch kam ein wunderbarer Wohlgeruch, der sich überall in der  umliegenden Gegend verbreitete. Daraufhin gaben sie sie in einen Bronzetopf voll  heißen Teer und Harz, aber weder da passiere ihr etwas. Viele Heiden, die all diese Wunder sahen, verließen die Götzen und wurden Christen. Nachdem verordnete der Richter sie zu enthaupten.
„Was denkst du jetzt, du törichte Mutter? „ fragte der Richter, „willst du auch deine dritte Tochter sterben sehen?“
Noch bevor Sophia etwas sagen konnte, sprang die neunjährige Agapi vor dem Richter auf und sagte:
Auch ich bin eine Christin und habe keine Angst, Ihre Folterungen zu erleiden, Sie barbarischer Richter.“
Wütend ordnete der Richter an, die kleine Agapi an einen Baum zu hängen und sie ohne Gnade zu geißeln. Danach warfen sie sie in einen Ofen, um dort zu verbrennen. Engel aber beschützten den Leib der kleinen Märtyrerin, damit ihr diese schlimmen Folterungen nichts anhaben konnten. Als das der Richter sah, dass sie weder die, in ihre kindliche Brust eingeschlagenen Nägel, verletzen konnten, gab er den Befehl auch  die dritte Tochter zu enthaupten.
 Als Sophia sah wie auch das zarte Köpfchen der dritten Tochter unter dem Schwert des Henkers fiel, sprang sie auf und schrie:
„Und jetzt, du grausamer und unbarmherziger Götzendiener, töte auch mich, damit ich mich sobald wie möglich mit meinen Mädchen im Himmel befinde.“
Der Richter schrie jedoch zornig, weil ihn die drei kleinen Mädchen so blamiert hatten:
„Geh nachhause, du törichte Frau. Ich werde dich nicht  töten. Ich lasse dich am Leben, weil ohne deine Kinder dein Leben ohnehin zum Martyrium wird.“
Dann rannte er weg.
Dann nahm die ehrwürdige Sophia Salböl und bestattete die toten Leiber ihrer drei heldenhaften Töchter. Drei Tage lang weilte Sofia beim Grab ihrer Kinder. Am dritten Tag, hörte man sie betend folgendes  sagen:
Oh, meine zarten Pflänzchen, nehmt eure Mutter zu euch, dort wo ihr jetzt seid!“
Sie sagte es und ließ dabei ihre Seele hoch in den Himmel fliegen, zu Ihm, Den sie und ihre drei Kinder so sehr liebten, wie nichts anderes auf dieser Erde.
Unsere Kirche legte fest, dass die drei jungfräulichen Märtyrer, Pisti, Elpida und Agapi zusammen mit ihrer heiligen Mutter Sophia, jedes Jahr am 17. September feiern.

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