Freitag, 23. Dezember 2016

13. Am festtag unserer heiligen Jungfrau Maria

13. Am festtag unserer heiligen Jungfrau Maria

Maria stieg zusammen mit ihrem Verlobten Johannes den Berg hinauf, zur Kapelle der Erzengel, um bei der heiligen Messe den Leib und das Blut ihres geliebten Königs Jesus, am  großen Tag des Marienfestes, einzunehmen.
Beide lieben Gott sehr und wollen eine gesegnete Familie  gründen, die den Schöpfer anbeten, und nach Seinem Willen leben werden.
Nach der Messe gingen sie nicht gleich davon, sondern setzten sich unter einen großen schattenspendenden Baum, neben dem steinernen Brunnen mit dem kühlen Wasser, um die Schönheit des Berges zu genießen und dankten Gott für die vielen Geschenke, die Er ihnen gab.
Die Freude wuchs, als sie den älteren Priester sahen, der sich ihnen näherte und sich zu ihnen setzte, wie ein liebevoller Vater.

„Maria mein Kind, ich bin gekommen, um dir alles Gute zu deinem Namenstag zu wünschen. Ich wünsche dir, dass du unserer liebevollen Mutter Maria ähnlich wirst.“
„Vielen Dank, ehrwürdiger Pater. Obwohl ich eine junge Frau mit vielen Fehlern und Sünden bin, möchte ich sehr gerne unserer himmlischen Mutter ähneln, auch wenn es nur ein wenig ist. Es würde uns viel Freude bereiten, wenn Sie uns etwas über unsere süße Jungfrau erzählen könnten, was uns beiden dabei helfen würde ihren Sohn immer mehr zu lieben.“
„Und für mich ist es eine große Freude, meine geliebten Kinder, ein Gespräch mit liebevollen Seelen zu führen, die  mit viel Lust und Sehnsucht unseren liebevollen König Jesus inniger kennen und lieben lernen wollen. Dies ist auch der Hauptgrund dafür, dass unsere heilige Kirche diese heiligen Gedenktage eingerichtet hat.“
„Was meinen Sie damit, Pater?“
„Mit den Namensfesttagen der Heiligen erinnern wir uns immer an unseren Vater im Himmel, meine Tochter, den auch sie innig liebten und Ihm zu Ehren viel gelitten haben. Jedes Mal, wenn ein Heiliger oder eine Heilige Namenstag feiert, erinnern wir uns daran wie wir leben sollten, um in das himmlische Königreich Gottes zu kommen. Darum bietet sich bei jedem Namenstag eines Heiligen für uns eine Gelegenheit, wie sie zu werden. Damit wir erfahren, wie sie in diesem Leben lebten um Gott zu gefallen, um ihnen nachzueifern und hier auf der Erde so zu leben, wie sie lebten. Alle Heiligen lehren uns etwas anderes von ihrem persönlichen Kampf, aber auch die Tugenden, die jeder von ihnen noch mehr liebte. So wie die vielen Blumen unterschiedlich in Form, Schönheit und Duft sind, so unterscheiden sich auch die Blumen Gottes, unsere Heiligen, voneinander in der Art wie sie kämpften ihre Fehler zu unterlassen, um Gott zu lieben. Obwohl sie sich untereinander aber in der Art der Askese unterschieden, damit sie in die Arme ihres geliebten König Gottes gelangen, so hatten alle eines gemeinsam, es war das Geheimnis ihres Herzens.“
„Was war das, ehrwürdiger Pater?
„Alle von ihnen, meine Kinder, waren in den himmlischen Gott, unserem König göttlich verliebt. Im Bewusstsein dessen, dass sie sehr sündig und der göttlichen Gnade unwürdig waren, liebten und verehrten sie dennoch ihre Mutter, wie kleine Kinder, die ohne sie nicht leben konnten und sehnten sich danach, wie Babys in den Armen ihres geliebten Gottes zu leben. Den Kampf, der zwar lang und schwierig war, machten sie dennoch mit viel Freude, weil die Motivation die  Liebe war, die für ihren Liebsten in ihren Herzen brannte und nicht etwa die Angst, wegen ihrer Fehler verurteilt zu werden oder für ihre Sünden bestraft zu werden! Der Kampf, meine Kinder, der  aus Liebe geschieht, ist immer der Schönste! Es ist der einzige Kampf, bei dem du die Neigung verspürst weiterzukämpfen, ohne müde oder enttäuscht zu werden. Der Kampf geschieht aus Liebe, er ist derjenige, über den sich Gott sehr mit Seinen Kindern freut und sie reichlich mit Seiner göttlichen Gnade segnet.“
„Um was kämpfte Unsere Liebe Frau so sehr, ehrwürdiger Pater“, fragte Johannes, „dass sie es geschafft hat, die höchste Stelle der göttlichen Gunst zu gewinnen?“
„Unsere liebe Jungfrau Maria, mein Sohn, erreichte genau das Wertvollste, was ein Mensch seinem Gott darbieten kann, aber auch was Gott von jedem Seiner Kinder verlangen kann. Sie vertraute mit absoluter Liebe und Gehorsam ihrem Vater im Himmel, wie ein Baby der süßen Mama. Ihr Geist, ihr Herz, ihre Augen und ihre Lippen sprachen nur über ihren lieben Gott. Und obwohl sie ein Mensch war, lebte sie als irdischer Engel, der uns allen zeigte, wie auch wir nach ihrem Beispiel leben können. Sie machte nichts Schwieriges oder Unmögliches, um die göttliche Gunst an sich zu ziehen und als Mutter unseres Gottes selbst, auserwählt zu werden. Sie übergab einfach ihr ganzes Dasein Seiner göttlichen Liebe und Seinem Willen. Sie folgte dem Weg der geistigen Kindschaft und wurde zu einem  Baby in Seinem Herzen. Angesichts unserer süßen Jungfrau Maria zeigt uns Gott selbst den einfachsten Weg, um Ihn kennenzulernen, Ihn zu lieben und wir Teilhaber Seiner göttlichen Gnade werden, um eines Tages würdig zu sein, in Sein himmlisches Königreich einzuziehen, wo es nur Freude und Glück gibt.“
„Was meinen Sie mit geistiger Kindschaft, Pater?“, fragte Maria  mit viel Neugier und Sehnsucht, es zu erfahren.
„Das bedeutet mein gutes Kind, dass du mit absolutem Vertrauen in Seinem Willen, wie ein Baby in den Armen Gottes lebst und Er für dich deine einzige Mutter und dein Vater ist. Und wie ein Kind niemanden sonst als seine Eltern anerkennt, als jene, die es zur Welt brachten, so sollst auch du als wahrhafte Mutter und Vater deiner Seele Ihn anerkennen, Der dich erschaffen hat. Darüber hinaus dürfen wir nicht vergessen, dass uns die irdischen Eltern nur den Leib geben, während die unsterbliche Seele nur Gott uns schenkt. Wenn wir also diejenigen Eltern nennen, die uns nur den Leib schenkten, wie sollten wir dann den Schöpfer nennen, Der uns unsere unsterbliche Seele  schenkte? Für unsere liebe Jungfrau Maria war Gott die Mutter und der Vater ihrer Seele und darum unterwarf sie sich Seinem göttlichen Willen, wie ein gehorsames kleines Kind. Sie lebte so aufrichtig und unbeirrt ihren wunderbaren Weg der geistigen Kindschaft, was  Gott dazu veranlasste, ihr Seinen eingeborenen Sohn anzuvertrauen, um zu ihrem Sohn zu werden. So war der Sohn Gottes nicht nur ihr eigener Gott, sondern auch ihre eigener Sohn. Er wurde ihr Sohn und ihr Gott.“
„Wenn wir dem Weg der geistigen Kindschaft folgen, ehrwürdiger Pater, den auch unsere süße Jungfrau Maria ging, können wir dann Christus als unseren eigenen Sohn und Gott so lieben wie sie?“
Ja natürlich, mein Kind; es ist auch die wichtigste Botschaft, die die Gottesmutter Maria an ihrem Festtag allen überbringen möchte. Das heißt, wer dem Weg der geistigen Kindschaft folgt und ein kleines Kind in den Armen Gottes wird, der kann wie unsere Muttergottes, das größte Geheimnis der Welt erleben. Wenn der Sohn Gottes zum Sohn des Menschen wird, zu seinem eigenen Sohn! Dann hält er Ihn in seinen Armen, wie unsere Jungfrau Maria, in inniger göttlicher Liebe als seinen einzigartigen himmlischen Schatz. Dann wird er würdig sein, ein Kind in den Armen Gottes, aber zur gleichen Zeit auch eine kleine Mutter des heiligen Kindes von Bethlehem, dem kleinen süßen Jesus, zu sein. Dies ist das Wunder aller Wunder. Der Sohn Gottes, wird zum Sohn des Menschen. Dabei wird unser süßer Jesus, wie zu unserer Jungfrau Maria, unser Sohn und unser Gott. Damit das jedoch geschieht, müssen wir einfach und bescheiden wie Kinder werden, ohne Bösartigkeit, Hass, Eifersucht und Neid. Seid nicht unbarmherzig und listig, sondern aufrichtig und mitfühlend. Lasst uns schnell um Vergebung für unsere Fehler bitten und lassen wir es nicht zu, dass unser Ärger nicht länger anhält als im Herzen eines Kindes, d.h. nur eine kurze Zeit. Um all dies zu erreichen, können wir eine schöpferische und begnadete Tugend anwenden, mit der die Seele unserer lieben Jungfrau besonders gesegnet war.“
„Welche  Tugend war es?“
„Es war das stille Gebet. Aus ihrem Mund kam niemals ein überschüssiges Wort, das ihren himmlischen Vater traurig stimmte oder einen ihrer Mitmenschen verletzte. Die wenigen Worte, die wie Honig aus ihrem Mund flossen, verbreiteten bei allen nur Freude, Hoffnung und Seelenfrieden. Unsere liebe Jungfrau wusste sehr wohl, was die Grundlage des geistlichen Lebens ist, nämlich im Geist bescheiden zu sein, Gott mit der ganzen Kraft seines Herzens zu lieben und mit Ihm, wie ein Kind zu seinem eigenen Vater zu sprechen. Dies ist auch die Kraft des wahren Gebets. Dass du mit Ihm über alles sprichst, über alles Gute, dass dir widerfahren ist, aber auch über deine Fehler, die du begangen hast. Und du für das zugegebenermaßen Schlechte, was du getan hast, wirklich reuig bist und umkehrst und dich bei Ihm entschuldigst. Für das Gute was du getan hast, Ihn darum bittest dir Demut zu verleihen, um nicht den Erlös deiner guten Taten zu verlieren und, dass Er dich zusätzlich segnen möge, um noch mehr Gutes in Seinem heiligen Namen zu tun.“
„Segnen Sie uns Pater, dass wir ab heute dem wunderbaren Weg der geistigen Kindschaft folgen!“

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