1. Das Wunder der Reue
der Re
Welcher Mensch
möchte nicht fröhlich und glücklich sein? Keiner, wahrhaftig keiner! Alle
möchten wir glücklich und friedvoll sein, aus diesem Grund tun wir alles, um
dies zu erreichen. Doch trotz aller Bemühungen, schaffen wir es nur sehr
schwierig. Darum fragen wir uns auch, was in Wirklichkeit daran schuld sein
könnte.
Das Geheimnis
liegt nicht im Erwerb unterschiedlicher materieller Dinge oder in den
Vergnügungen des Leibes, sondern im wertvollsten, was der Mensch besitzt, seine
unsterbliche Seele.
Wie wir alle
wissen, besteht der Mensch nicht nur aus dem materiellen und verderblichen
Leib, sondern auch aus der geistigen, unverderblichen und unsterblichen Seele.
So hat uns Gott geschaffen.
Bei der Geburt
des Menschen schenkt die Mutter dem Säugling den Leib durch
ihr Blut. Die Seele des Menschen jedoch gibt ihm Gott selbst, darum
sind die wahre Mutter und der wahre Vater unserer Seele nur Gott
selbst.
Die Seele ist
nur dann glücklich, wenn sie sich in den Armen ihres Schöpfers befindet und im
Verborgenen mit der Gnade des Heiligen Geistes die göttlich mütterliche Liebe
ihres Gottes dem Vater genießt.
Jedes Mal also,
wenn sich der Mensch vom hinterlistigen Satan verführen lässt, verletzt er
durch seine Fehler und Sünden seine Seele. Diese leidet,
schmerzt, ist betrübt und wird unglücklich, weil sie spürt wie sie sich von der
Gnade des Heiligen Geistes und der zärtlichen, liebevollen Anwesenheit der
mütterlichen Liebe Gottes entfernt.
Das ist
auch das einzige Ziel des Satans, durch die zerstörerische Kraft der Sünde jede Seele aus den Armen Gottes zu
vertreiben, um es dann zu einem passenden Zeitpunkt zu schaffen, sie vollkommen
in seine teuflischen Fänge zu garnen. Das ist auch die eigentliche Rolle der
Sünde.
Gott jedoch, Der uns
innig und unendlich liebt, hat uns, damit wir nicht aufgrund der
Sünden für immer unter dem satanischen Einfluss stehen, ein große Gnade
erwiesen indem Er uns die Reue zum Geschenk machte. Jedem sündhaften Menschen,
der aufrichtig seine Fehler und Sünden bereut und sie demütig seinem
Beichtvater und Seelenführer beichten möchte, dem wird Er seine Sünden
vergeben.
Reingewaschen
nun von jedem Unrecht und Sünde, kehrt die Gnade Gottes, die die Freude und den
Segen mit sich bringt, in seine Seele zurück.
Das ist
das große Wunder, von welchem Gott unser Vater möchte, dass wir es
alle kennen sollen, um jeden Tag und allzeit danach leben und streben zu
wollen. Das Wunder der Reue und Umkehr!
Die Bedeutsamkeit des Sakraments
der
Sündenvergebung für das Heil des
Menschen
Die Bedeutsamkeit des Sakraments der
Sündenvergebung liegt darin, dass ohne diese unsere Rettung nicht möglich ist.
Wer kann heute mit Sicherheit von
sich behaupten, dass er kein Sünder ist? Und wer kann sagen, dass er nicht
fehlerhaft ist? Der Eine mehr der Andere weniger. Wir sündigen alle täglich. So
werden wir zu Verbündeten Satans und werden schuldig gegenüber der göttlichen
Gerechtigkeit. Der einzige Weg, um sich den Bindungen der Sünde mit der uns
Satan gefangen hält loszuwerden und in die Umarmung Gottes
zurückzukehren, ist die Umkehr und die Beichte.
Auch wenn die Verfehlungen und die
Sünden, die wir begehen die Kraft haben uns von unserem schöpferischen Gott zu
entfernen, so haben die aufrichtige Reue und die
Beichte ebenfalls die Kraft uns wieder zur Liebe und die Umarmung
unseres Gottes dem Vater zurückzuführen.
Nichts fürchtet der Dämon sosehr als
die Reue und Umkehr des Menschen. Jedes Mal wenn der Mensch reuig ist und entschlossen ist seine Fehler und
Sünden zu Ehren Gottes unseres Vaters aufzugeben, werden die Bindungen und die
Kräfte Satans, die auf ihn einwirken, sofort zerstört.
Aus diesem
Grund ist die Reue und Umkehr das kostbarste Geschenk, was Gott dem Menschen gab,
denn nur mit diesen kann jeder Sünder von allen teuflischen
Einflüssen befreit werden und mit der Gnade Gottes überflutet werden.
Diese kostbare Gabe hat uns
unser menschenfreundlich gesinnter Herr deshalb gegeben, weil Er weiß, wie
stark unsere angeborene Neigung zum Bösen wegen der Erbsünde ist.
„Welche bösen Auswirkungen können die
Fehler und Sünden in unserer Seele verursachen?“
„Als Sünde bezeichnet man jede
Tat, die der Mensch gegen den Willen Gottes und dem Gesetz der Liebe
unternimmt. Gott hat sie selbst eingesetzt damit wir glücklich
und fröhlich sind.
Die Sünde ist
eine egoistische Handlung des Menschen, die zeigt, dass er dem Willen Gottes
dem Vater nicht traut, sondern nur dem folgen will, was ihn seiner Meinung
nach glücklich und zufrieden macht.
Das Fehlen
des Vertrauens in den himmlischen Vater und der Ungehorsam gegenüber Seinem
göttlichen Willen, sind die
Waffen mit denen Satan jede Seele gewinnt und sie zur Sünde verführt. Das
Ergebnis der Sünde ist folgedessen schmerzhaft, denn von unserer Seele entfernt
sich die Gnade Gottes und mit ihr zusammen das was den Menschen glücklich
macht: die Freude und die Seelenruhe. Anstelle dessen ergreift
uns nun Angst, Stress, Kummer, Verzweiflung, Schmerz, Unglück und vieles andere
Schlechte mit der die Seele einen Vorgeschmack auf die Hölle erlebt.
Das Schlimmste aber was durch die
Sünde in der Seele bewirkt wird ist, dass es sie allmählich und
konstant zum schlimmsten Ende führt, verurteilt in die ewige Hölle.
Uns bleibt nur auszuwählen, ob
wir den Weg der zerstörerischen Sünde bevorzugen, oder ob wir mit
Dankbarkeit die himmlische Gabe der Umkehr annehmen.
Unsere Wahl
bestimmt unser zukünftiges Glück oder unser Elend.
Vom Verbrecher zum …Heiligen
Wie
viele ehemals große Sünder und Verbrecher sind nicht durch die Reue, Bekehrung
und ihrer Demut, durch die Gnade und der Barmherzigkeit des unermesslich
gütigen Gottes unserem Vater, zu großen Heiligen unserer Kirche geworden?
Ein
solches Beispiel ist auch der heilige Moses der Äthiopier. Seine Umkehr
vom Weg des Verbrechens auf den Weg der Tugend kann selbst den größten Sünder,
der daran zweifelt ob ihm Gott vergeben kann und wieder in Seine göttlich
väterlichen Arme nehmen kann, trösten.
***
Ich bewunderte, so schreibt der
Biograf des heiligen Moses, und war ganz verzückt, als mir vom besagten Asketen
der afrikanischen Wüste, Moses von Äthiopien erzählt wurde, der sich vom
Anführer einer Räuberbande zum heiligen Mönch gewandelt hat. Dies ist
seine kurzfassende beispielhafte Geschichte.
Moses der Äthiopier wurde als
waschechter Afrikaner geboren. Er wurde von einem reichen Grundbesitzer als
Sklave gekauft. Als sehr hartherzig und eigensinnig wie sein Charakter war,
versetzte er täglich das Haus seines Herrn in Aufruhr indem er sich mit
den anderen Sklaven zankte. Es wurde so unerträglich, dass sich sein Herr
gezwungen sah ihn aus seinem Haus zu werfen.
Moses fand Unterschlupf bei
einer Bande von Räubern. Weil er so mächtige leibliche Kräfte besaß (er war
ein wahrer schwarzer Dämon der schon beim Hinsehen Angst verbreitete),
schaffte er es sehr schnell die anderen Räuber zu imponieren und zu ihren
Anführer zu werden. Vom Merkmal seiner Härte und seiner Rohheit berichtet auch
dieses Ereignis:
Einmal scheiterte er bei einer
seiner nächtlichen Streifzüge durch das wilde Gebell der Hunde einer Herde, die
in der Nähe weideten. Er war so zornig darüber, dass er beschloss den
Hirten umzubringen. Er musste aber ans andere Ufer des Nils um zur Hütte des
Hirten zu gelangen. Er trieb im Wasser, das anfing zu steigen und die
Überquerung erschwerte. Moses band seine Kleider auf seinen Kopf, hielt das
große zweischneidige Messer mit dem er überall den Untergang und die
Katastrophe herbeiführte, zwischen seinen Zähnen und überquerte
schwimmend den Fluss. Aber inzwischen war der Hirte verschwunden, um sein Leben
zu retten. Als der Räuber den Hirten rächen wollte, konnte er ihn nirgendwo
sehen. Da fiel er mit beispielloser Wut über die Herde her und
tötete alle Schafe, die ihm im Weg waren. Als er kein Blut mehr sehen konnte,
band er vier der besten Schafsböcke an ihren Schwänzen zusammen, nahm sie auf
seine Schultern und querte wiederum schwimmend den Nil. Später dann grillte er
die Schafsböcke, aß ihr bestes Fleisch , trank fünfundzwanzig Liter Wein, den
er versteckt hatte, ging fünfzig Meilen zu Fuß ohne Unterbrechung, als er dann
bei seinem Unterschlupf ankam.
Einmal aber ging dieses
menschenähnliche Ungeheuer, gejagt von der Polizei wegen seiner vielen
Verbrechen, tief in die Wüste hinein, wo damals die für ihre Heiligkeit
bekannten ägyptischen Asketen lebten, um sich dort zu verstecken.
Der Umgang mit diesen Heiligen, wie
auch das Verständnis und die Fürsorge, die sie ihm entgegenbrachten, zähmten
schön langsam seinen barbarischen Instinkt. Sicherlich spielten auch die Gebete
eine bedeutende Rolle aber auch die Gebete, die die heiligen
Asketen für ihn beteten. Und Gott, Der den Tod des Sünders nicht will,
hatte seine Seele mit Seiner Gnade überschüttet.
Dieser schwarze, wilde Mensch spürte
wie sein Herz weicher wurde, er bereute alle seine Sünden und erbat die
Errettung. Seine Wende war radikal. Noch viel schneller als er es
sich selber vorstellen konnte, erreichte Moses das Maß der größten Väter
und Asketen der Wüste. Er wurde zum vorbildlichen
tugendhaften und heiligen Menschen und zum leibhaftigen Bespiel für die
schwierigen Charaktere, die ihr Leben verändern möchten und zu tugendhaften
Menschen Gottes werden wollen.
Einmal überfielen vier Räuber, alte Gefährten
Mose, seine kleine Hütte, ohne zu wissen wer sich drinnen befindet. Als sie es
sahen, waren sie buchstäblich aus der Fassung gebracht. Er aber hatte sie
mit einer Leichtigkeit geschnappt, band sie zusammen und führte sie zur
Versammlung der heiligen Asketen.
„Was empfiehlt ihr, dass ich mit
diesen Menschen tue, die gekommen sind, um mich zu überfallen?“, fragte
er, „es passt nicht mehr zu mir, Menschen zu bestrafen.“
Die Asketen rieten ihm sie
freizubinden und sie ohne Hindernis gehen zu lassen. Diese aber wollten gar nicht mehr weg. Sie waren von
dem Beispiel ihres früheren Anführers so überwältigt. Sie blieben in
seiner Nähe, damit auch sie denselben aufrechten Weg gehen würden.
Unsere Kirche zählt Moses zu ihren
Heiligen und ehrt sein Gedenken am 28. August!