2. Der barmherzigste Vater
Die
größte Freude für ein Kind ist es, gute Eltern zu
haben. Die zärtliche mütterliche Liebe der Mutter und die fürsorgliche
beschützende Gegenwart des Vaters ist das Schönste was ein Kind in
diesem Leben haben kann. Nur ein
Waisenkind kann das Leid beschreiben wenn solche Eltern fehlen.
Das
gleiche Elend aber empfinden auch jene Menschen, die denken, dass sie von der
Anwesenheit eines Gottes, unseres himmlischen Vaters verwaist sind. Wahrlich,
wie viele Menschen haben wirklich das Gefühl von Trauer und Betrübnis, weil sie wegen ihrer Sünden denken, dass Gott sie nicht liebt
aber bereit ist, sie wegen der Fehler
und Sünden, die sie begangen haben und begehen
werden zu bestrafen und zu sanktionieren!
Aber
ist das wahr? Ist unser himmlischer Vater, unser Gott, so hartherzig, böswillig
und bestrafend, wie Satan es den Menschen zeigen will?
Nein,
tausendmal nein. Im Gegenteil, Er ist
der liebevollste, zärtlichste und BARMHERZIGSTE VATER, Der alle Seine Kinder mit mütterlicher Liebe innig liebt, so wie eine Mutter ihr Baby.
Er ist
der einzige Vater, Der alle Formen von
Liebe und Erziehung benutzt, damit eines Tages
alle Seine Kinder im himmlischen Königreich sein
können, das Er für sie geschaffen hat.
Er ist
der einzige Vater, Der, zur Begnadigung
aller Seiner Kinder, damit der hinterlistige Satan keine bleibende Macht über
sie hat, Seinen eingeborenen Sohn
schickte um gekreuzigt zu werden und mit Seinem Opfer, die Tore des Himmels für alle Sünder dadurch
öffnet.
Alles,
was
Er von uns allen verlangt ist, dass wir an Ihn als
den Schöpfer unseres Daseins glauben, dass wir Ihn als den Vater unserer Seele lieben und Ihm vertrauen, wie
ein Baby seiner liebevollen Mama vertraut.
Dies
ist das größte Geheimnis, dass wir fröhlich und friedvoll auf dieser Erde sind!
Christus tröstet den reuigen
Sünder!
Ein
junger Mann verbrachte den Großteil seines Lebens mit vielen Sünden und
Ausschweifungen. Irgendwann jedoch bedauerte er es sehr so große und
niederträchtige Sünden begangen zu haben und entschied sich aus der Welt
zu fliehen und Mönch zu werden. Jeden Tag
weinte er bitterlich über die vielen Sünden und konnte nicht getröstet
werden.
Eines
Nachts, während er schlief, erschien ihm Jesus, umgeben von himmlischem Licht. Er ging auf ihn zu und sagte:
„Was hast du Mein Kind, dass du so
schmerzvoll weinst?“, fragte Er mit Seiner liebevollen Stimme.
„Ich weine, mein
Herr, weil ich vielen Sünden verfiel“,
sagte der Sünder verzweifelt.
„Oh,
dann steh doch auf!“
„Ich
schaffe es nicht alleine“, Herr.
Da
streckte ihm der König der Liebe Seine göttliche Hand entgegen und half ihm
aufzustehen. Er hörte jedoch nicht auf zu weinen.
„Nun,
warum weinst du noch?
„Es
schmerzt mich, mein Herr, Dich so betrübt zu
haben. Ich verschwendete den Reichtum Deiner Güte in Zügellosigkeit.“
Danach
legte unser menschenfreundlicher Herr mit Liebe Seine göttliche Hand auf das
Haupt des leidenden Sünders und sagte zu ihm:
„Nachdem du so sehr
für Mich leidest habe Ich aufgehört das Vergangene zu bedauern.“
Der
Junge hob seinen Blick zu seinem Retter hinauf, um
Ihm zu danken, aber er war nicht mehr da. An
der Stelle wo Er stand, war nun ein riesiges
hellleuchtendes Kreuz gezeichnet. Von der Last der Sünde befreit, kniete er
nieder und betete Gott an.
Mit
Dankbarkeit in seiner Seele, nach diesem Traum, kehrte der junge Mann wieder in die Stadt zurück, um der
herzzerreißendste Prediger der Reue und Umkehr zu werden aber auch der
unendlichen Barmherzigkeit unseres Herrn.
Mit
seinen Worten und der großen Liebe zu Gott, die er in sich trug, verhalf er
sehr vielen auf Abwege geratenen Kindern
die Sünde zu verlassen und sich Gott zu nähern.
Geduld und Ausdauer im Kampf!
Wenn
der Mensch beschließt, seine Fehler zu bereuen und wieder in die Arme des
himmlischen Vaters zurückzukehren, ist Satan sehr wütend. Dieser versucht mit
allen Mitteln, diesen Menschen zur Verzweiflung zu bringen oder ihn davon zu
überzeugen, dass es keine Rettung mehr für ihn gibt.
Dann
braucht es viel Geduld und Ausdauer in diesem guten Kampf seiner
Errettung.
***
Ein
junger Mann, verführt durch die unglaubliche Macht der Unsitte, fiel regelmäßig
in schwere fleischliche Sünde. Er hat den Kampf jedoch nicht aufgegeben. Nach
jedem Fall bereute er seine Fehler und
bat Gott unter Tränen mit diesen leidvollen Worten:
„Herr,
rette mich, ob ich es will oder nicht.
Ich, der ich aus Erde bin, werde leicht
vom Schlamm der Sünde mitgerissen. Du hast jedoch die Macht, es zu verhindern.
Es ist kein Wunder, mein Gott, wenn Du
Dich der Gerechten erbarmst oder den Tugendhaften rettest, denn sie sind würdig
Deine Liebe zu genießen. Mir, dem Sünder, zeige Herr, Deine Liebe und Deine Gnade und
rette mich, durch ein Wunder, denn trotz meines großen Elends, suche ich nur
bei Dir Zuflucht, ich Elender!“
Das
sagte der junge Mann mit Zerknirschung wenn er von Satans Leidenschaft
ergriffen war aber auch wenn er gelassen war.
Eines
Tages, als er nach qualvollem
Widerstand erneut seiner
Leidenschaft unterlag, kniete er nieder und wiederholte die gleichen Worte,
dabei strömten viele Tränen der Reue über seine Wangen.
Die
übermächtige Hoffnung auf göttliches Mitgefühl erregte den Teufel sosehr, der
daraufhin unmittelbar vor ihm erschien und in seiner Bosheit sagte:
„Du
Dummkopf, schämst du dich nicht ein wenig, wenn du in deinem schlimmen Zustand
dich noch getraust zu beten und den Namen Gottes in den Mund zu
nehmen? Du sollst ein für allemal wissen, dass es keine Rettung für dich gibt.“
Der
tapfere Kämpfer hatte weder Angst, noch hatte er seine Hoffnung verloren, wie
es der Teufel erwartete.
„Auch du sollst
wissen, reagierte er
mutig, mein Kampf ist wie eine Schmiede. Einen Hammerschlag verabreichst
du und einen bekommst du zurück. Ich werde nicht aufhören dich mit Reue, Umkehr und Gebet zu bekämpfen, bis es dich
überdrüssig macht, mich mit der Sünde zu bekämpfen.“
„So
gut, “schrie der Teufel mit Bosheit, „von nun an werde ich aufhören dich zu
verführen damit der Lohn deiner Geduld nicht noch mehr wird“, und dann
verschwand er.
Seit
diesem Moment hörte das Bekriegen Satans an den jungen Mann auf. Er jedoch
verlor keinen Moment, um auf sich selbst aufzupassen und weinte oft, wenn ihm seine Verfehlungen
in Erinnerung kamen.
Ausreden für die Sünden
Der
Kampf um unser Heil ist die außergewöhnlichste Bemühung, die wir während
unseres Lebens auf der Erde machen.
Es ist
der einzige Kampf, an dem sich die Engel
erfreuen wenn sie Gott, den Vater dabei zusehen wie Er
uns bewundert. Es ist jedoch auch der einzige Kampf, der den Teufel erschreckt, denn er wird dadurch weit weg von
uns vertrieben und es wird ihm nicht mehr erlaubt, Macht über uns zu haben.
Der
einzige Weg für ihn uns wieder in seine Fänge zu bekommen ist, Verwirrung in
uns zu stiften, indem er sündige Gedanken in unseren Geist streut.
Diese
Gedanken sind vor allem zweierlei Arten. Es sind Gedanken des Zweifels über die
Liebe und Barmherzigkeit Gottes zu uns und zum anderen mehrere listige Vorwände, um uns vom Beichten abzuhalten oder zumindest
das heilige Sakrament der Beichte hinauszuzögern. Einige davon sind:
¨Warum soll ich meine Sünden dem Priester
anvertrauen und sie nicht besser gleich vor dem Bild Christi sagen?
¨Warum meine Sünden dem Priester beichten, wenn
dieser doch auch ein Sünder ist?
¨Ich habe noch Zeit umzukehren, und noch andere.
Diese teuflischen Ausreden können
wir widerlegen, wenn wir bedenken, dass:
¨Die Macht der Vergebung unserer
Sünden unser Herr nicht den Bildern
gab, sondern seinen Aposteln und Nachfolgern. (Joh.20, 22-23)
¨Unser Heil nicht abhängig ist von der moralischen
Qualität des Priesters, sondern nur von der Gnade des Heiligen Geistes,
die von Ihm durch das Sakrament der Reue und Beichte
übermittelt wird. Eine Rose verliert nie ihren Duft, ob sie ein Sünder oder ein
Heiliger hält.
¨Wer weiß schon, was uns im nächsten Augenblick oder
Tag passieren wird? Die Aufschiebung ist eine gefährliche und mächtige Waffe
in den Händen Satans.
Möge Gott uns
allen, eine tiefe, herzliche
und aufrichtige Reue und Umkehr schenken.
Sie ist die kostbare
Leiter in den Himmel und ins Paradies!