Mittwoch, 7. Dezember 2016

10. Die Beichte des Herzen

10. Die Beichte des Herzen



Es verging  fast eine Woche, seitdem der junge Student der Medizin, Dimitris, den weisen alten Einsiedler bei der Kapelle der Erzengel, hoch oben auf dem Berg besucht hatte.
Ihr Gespräch rund um verschiedene spirituelle Themen und vor allem über das heilige Sakrament der Beichte hatte ihn begeistert. Die ganze Woche versuchte er, soweit es ihm möglich war, über seine Fehler, und die Laster seiner Seele nachzudenken und notierte sie auf ein Blatt Papier. Er war fest entschlossen, dem weisen Altvater zu beichten und ihn darum zu bitten, ihn auf dem spirituellen Pfad zu leiten, den er bereits begonnen hatte zu gehen.
Jetzt ging er fröhlich den Weg durch den Wald, der ihn in Kürze seinem gotterleuchtenden Führer näher bringen würde.
Die Freude des alten Einsiedlers war offensichtlich, als sich der junge Student neben ihn setzte und ihn bat, beichten zu dürfen.


Mein liebes Kind Dimitris, dieser Moment ist nun der Heiligste in deinem Leben. Es ist das erste Mal, dass du dich vor dem König der Welt, unserem Gott, den Herrn Jesus Christus bekennst. Deshalb wünsche ich dir, dass deine Beichte das Tor des Heiles öffnet, damit du das wirkliche Paradies erleben kannst.“
„Was ist das wirkliche Paradies der Seele, Pater?“
„Es ist die reinste Freude und das Glück das jemand fühlt, wenn er durch die Gnade des Heiligen Geistes, in seiner Seele verborgen, die unendliche mütterlichen Liebe lebt, die unser himmlischer Vater für jedes Kind empfindet.“
Wie sehr wünschte ich mir, mein ehrwürdiger Pater, dies auch spüren zu können!“
„Darum bist du ja hier, mein Kind. Damit  ich dir helfe, diesen Weg zu gehen, der dich schnell in das Reich des vollkommenen Glücks bringt, welches das göttliche Herz des himmlischen Vaters ist.“
„Hilft die Beichte dabei?“
Ja natürlich, da du ohne sie kein geistliches Leben beginnen kannst“.
„Was sollen wir bei der Beichte sagen?“
Alle Fehler und Sünden, die wir gemacht haben und unseren Vater im Himmel betrübt haben. Zuerst sagen wir die größten, die der Grund waren uns aus Seinen Armen zu entfernen und dann die kleineren.
„Welche sind die größten Sünden, ehrwürdiger Pater?“
Zuerst sind es diejenigen, die wir gegen unseren Gott tun und dann, diese, die wir gegen unsere Mitmenschen tun. Diese jedoch, die wir gegen den Schöpfer tun, sind die größten. Jene Menschen, die diesen Sünden verfallen, lassen sehr leicht die Dämonen, ihre Seele beherrschen und sie führen.“
„Welche Sünden sind das?“
Die größte von ihnen ist zu sagen, dass es keinen Gott gibt und, dass alles durch Zufall entstanden ist. Auch zu glauben, dass Gott existiert, aber sozusagen gegen Ihn mit Respektlosigkeit und Demütigung, Seinen heiligen Namen lästerst und Ihn mit satanischem Egoismus ignorierst und zurückweist. Diesen Sünden verfallen auch alle, die sich bei satanischen Ritualen engagieren, aber auch bei verschiedenen Formen der Magie, wie Kartenlegen und Kaffeesatzlesen. Mit diesen Handlungen leugnen sie nicht nur bewusst den wahren Gott, sondern in dem Bewusstsein dessen, was Sie tun, greifen sie auf Satan selbst zu, um Führer ihres Lebens zu werden. Auf diese Weise jedoch übergeben sie ihre kostbare Seele Luzifer selbst. Diesen großen Sünden verfallen sehr oft, ohne es zu merken jene Menschen, die jemanden zum Teufel schicken und sogar auch manchmal ihre eigenen Kinder. Es kommt nicht selten vor, dass Kinder wegen des Fluches ihrer Eltern dämonisiert werden! Darum sollten Flüche und Gotteslästerung nicht im Wortschatz der Christen vorhanden sein.“
Abgesehen von den Sünden, die unseren Gott beleidigen, welche sind diejenigen, die unsere Mitmenschen beleidigen?“
Die Größten von ihnen, die mühelos eine Seele die Gnade des Heiligen Geistes verlieren lässt und über sie die Macht des Satans dominieren wird, sind Eifersucht, Neid und Verurteilung. Es sind die drei grundlegendsten Sünden, in die Luzifer gefallen war und sich Gott selbst gezwungen sah, ihn aus Seiner Nähe zu verbannen und ihn in die Tiefe der Hölle zu schicken. Als Luzifer, der am Anfang der große Erzengel Gottes war, eifersüchtig über die Herrlichkeit des Sohnes Gottes war und aus Neid, sich Seinen Thron ergreifen wollte, wurde er sofort von Gott dem Vater vertrieben, was damit endete, dass er zum Satan und Anführer der Hölle wurde. Dorthin, in dieses schreckliche Reich von absoluter Dunkelheit und Elend möchte er, aus Hass gegen Gott und Seine vollkommene Schöpfung, so viele Menschen wie möglich verführen. Als Waffen gegen die Menschen benutzt er die gleichen Fehler, die er verwendete als er mit ihm jene Engel, die an die Verleumdungen und Verurteilungen gegen den wahren Gott, glaubten, wodurch sie von Engeln zu Dämonen wurden! Dasselbe will er auch mit diesen Menschen tun, die ihm glauben werden und seinen bösen Absichten folgen, und sich so in ihren Herzen Neid, Eifersucht, Verurteilung und Verleumdung ausbreitet. Abgesehen von diesen Sünden gibt es andere, die nicht als so groß erscheinen, aber die Macht haben, eine Seele wirksam und gefährlich zu verletzen.“
„Welche sind diese Pater?
„Es sind die Geschwätzigkeit, der Egoismus, die Lügen, die Herzlosigkeit, die Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden der Anderen, die Langeweile im Gebet, sonntags nicht zur heiligen Messe zu gehen, um Gott für alles zu danken was er dir geschenkt hat, das ständige Murren über das kleinste kommende Problem, wenn du unverschämt und dreist bist, wenn du deinen Mitmenschen nicht respektierst, und denkst, immer richtig zu sein und alle anderen falsch sind und so viele mehr, die du nach und nach auf dem Weg deines geistlichen Lebens entdecken wirst. Alle diese Fehler und Sünden bilden die eine Seite der Beichte, wie sie sie in der Regel die meisten Menschen tun. Es gibt jedoch noch eine andere Seite der Beichte, über deren Seelen sich unser gütiger Gott sehr erfreut, die Ihm diese offenbaren.“
„Was beichten diese Menschen, ehrwürdiger Pater?“
Diese Leute, beichten nicht nur ihre Fehler, mein Kind, sondern auch die innige Liebe, die sie in ihren Herzen für den geliebten Gott tragen.“
„Was sagen diese Menschen denn bei der Beichte?“
Um dir zu helfen es zu verstehen, wie sie beichten, werde ich dich fragen, um mir zu antworten, was zwei junge Menschen, die verliebt sind einander sagen, d.h., was sie sich einander bekennen, wenn sie sich treffen?“
Die Verliebten, ehrwürdiger Pater, wollen über nichts anderes als ihre Liebe sprechen. Nur das beschäftigt sie.“
Und wenn diese Menschen beichten kommen, sagen sie nicht einfach nur die Fehler, die sie machten, sondern sie fragen nach der Ursache, über die begangenen Fehler, denen sie verfielen und ihren Gott betrübten. Ängstlich bemüht, lernen sie nicht nur, ihre Fehler zu korrigieren, sondern auch wie sie  die göttliche Liebe steigern können, die für Gott in ihren Herzen brennt. Ist dies nicht das schönste Geständnis des Herzens, mein Kind? Wenn du nur über  deine Liebe sprichst und darüber, was diese  Liebe noch stärker und vollkommener macht? Genauso beichten die geistlich gesinnten und frommen Seelen, in deren Herzen es nur die Sehnsucht und Liebe für ihren Bräutigam Jesus gibt. Im Licht der göttlichen Liebe, die in ihren Herzen brennt, sagen sie ihre Fehler und kämpfen mit Ehrgefühl dafür, jedes Unrecht und jede Sünde, die ihren geliebten Gott verletzen zu unterlassen.“
Ich stelle mir vor, mein ehrwürdiger Pater, dass dies das schönste Bekenntnis ist, das jemand vor Gott macht. Wie gerne möchte auch ich so beichten lernen!“
Bitte unermüdlich darum in deinem Gebet und es wird wie ein Geschenk Gottes über dich ausgegossen werden. Um dies zu erreichen, mein geliebtes Kind, ist es einfacher, dich wie ein Baby in der göttlich mütterlichen Umarmung deines himmlischen Vaters zu begeben und deine kostbare Seele mit absolutem Vertrauen und Liebe Seinen Händen zu überlassen. Dann wirst du nicht wie alle Menschen unter der Angst der Versuchung beichten, sondern wie ein göttlich verliebter Mann, der sich nur vor einem fürchtet, dass es dazu kommt, dass dein Herz diejenigen verletzt, die du am meisten liebst und verehrst als irgendetwas anderes hier auf Erden.“
Es ist wahr, ehrwürdiger Pater, dass nur eine Seele, die sehr verliebt ist, große Opfer bringen kann, für was er liebt. Jetzt kann ich verstehen, warum unsere Heiligen ihr Leben für Christus geopfert haben. Sie waren von der göttlichen Liebe zu Gott unserem König überflutet! Wie gerne würde auch ich eine dieser Seelen sein, die mit der ganzen Kraft ihrer Seele unseren himmlischen Vater lieben werden!“
„Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du dieses erreichen wirst, mein geliebtes Kind!“

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